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 Mats Hummels köpft den BVB mit seinem Tor beim Rückspiel in Paris ins Endspiel
Mats Hummels köpft den BVB mit seinem Tor beim Rückspiel in Paris ins Endspiel - © Matthias Hangst
Mats Hummels köpft den BVB mit seinem Tor beim Rückspiel in Paris ins Endspiel - © Matthias Hangst
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Kein Happy End von Dortmunds Reise ins Champions-League-Finale

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Borussia Dortmund hat am Samstag eine grandiose internationale Spielzeit beendet. Trotz der Final-Niederlage gegen Real war es eine tolle Reise bis nach Wembley. Schwarz-Gelb hat eine "Todesgruppe", Duelle gegen ein niederländisches Rekord-Team, einen spanischen Giganten und das Star-Ensemble aus Paris überstanden. Alle Aufgaben hat der BVB mit Bravour gelöst! Wir schauen zurück.

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Die "Todesgruppe"

Dabei ging es überhaupt nicht gut los. Die Auslosung bescherte Borussia Dortmund eine "Todesgruppe". Die AC Mailand aus Italien, das Starensemble von Paris Saint-Germain und Newcastle United, der Tabellen-Vierte der Premier League, wurden dem BVB in Gruppe F zugelost.

"Unsere Gruppe ist sicher die schwierigste, eine Hammergruppe", notierte Hans-Joachim Watzke, nachdem die Kugeln am 31. August 2023 gefallen waren. "Um in dieser Gruppe zu bestehen, benötigt man außergewöhnliche Leistungen, und genau diese erhoffen wir uns von unserer Mannschaft." Der Geschäftsführer des BVB sollte am Ende nicht enttäuscht werden. 

Zunächst aber ging es holprig los. Gleich am 1. Spieltag musste der BVB zu PSG. Beim Auswärtsspiel im Prinzenpark kam die Mannschaft von Edin Terzić offensiv nie in die Partie, musste dann noch einen mindestens strittigen Strafstoßpfiff hinnehmen und verlor am Ende 0:2. 

In den folgenden elf Spielen sollte nur noch eine einzige Niederlage (am Ende folgenlos) dazukommen. Dass die Westfalen sich als so schwer zu knacken erwiesen, lag an der positiven Leistungskurve, die der BVB im Laufe des Turniers nahm. Das 0:0 zu Hause gegen die AC Milan gehörte noch zur schweren Kost, der folgende 1:0-Auswärtserfolg bei Newcastle (3. Spieltag) war schon besser, die Siege beim Heimspiel gegen Newcastle (2:0) und auswärts in Mailand (3:1) sahen dann schon richtig gut aus. Schließlich holte sich der BVB mit dem leistungsgerechten 1:1 gegen Paris am letzten Spieltag den ersten Tabellenplatz. Mit elf Punkten beendete der BVB die Todesgruppe als Sieger.

Nmecha trifft zum 1:0 in Newcastle, der VBB gewinnt zum ersten Mal in dieser Champions-League-Saison - IMAGO/Crystal Pix

Das Achtelfinale gegen PSV Eindhoven und Ex-Trainer Peter Bosz

So ging es in die K.o.-Phase der Champions League. Hier sollte sich der heimische Signal Iduna Park zu einer echten Festung entwickeln. Diesmal meinte es die Losfee etwas besser mit dem BVB. Zwar konnten die Dortmunder dank ihrer starken Gruppenphase echte Hammergegner wie Real Madrid, Manchester City oder Arsenal von vornherein ausschließen, doch der letztjährige Champions-League-Finalist Inter Mailand oder auch der damals noch amtierende Meister aus Italien, die SSC Neapel, hätten mögliche Gegner sein können. 

Es wurde die PSV Eindhoven mit Ex-BVB-Coach Peter Bosz. Kein einfaches, aber ein machbares Los. Die Niederländer hatten zu diesem Zeitpunkt erst zwei Spiele in der laufenden Saison verloren und doch war man sich beim BVB einig, diesen Gegner bezwingen zu können. Im Hinspiel tat sich der deutsche Vertreter zwar weitestgehend schwer, dank eines Treffers des Niederländers Donyell Malen holte man ein 1:1. 

Im Rückspiel machten die Borussen dann aber alles klar. Eine reife Leistung mit einem frühen und einen späten Tor sorgte für ein souveränes 2:0 im Rückspiel und den Einzug in die Runde der letzten acht. 

Marco Reus schießt den BVB mit dem entscheidenden 2:0 gegen PSV Eindhoven ins Viertelfinale - Dean Mouhtaropoulos

Das spektakuläre Viertelfinale gegen Atlético Madrid

Vier Wochen nach dem Einzug in das Viertelfinale reiste der BVB dann in die spanische Hauptstadt. Die Loskugeln bescherten dem Champions-League-Sieger von 1997 ein Aufeinandertreffen mit Atlético Madrid. Zunächst traten Jadon Sancho und Co. auswärts an. Der Vergleich gegen das von Diego Simeone trainierte Top-Team diente als Blaupause für die gesamte Champions-League-Saison. Zunächst taten sich die Borussen schwer, zur Halbzeit des Hinspiels lag man bereits 0:2 hinten, die Intensität von Atléti machte den Schwarz-Gelben zu schaffen. Doch wieder einmal steigerte sich der BVB, nach der Pause traf Sébastien Haller zum Anschluss, 1:2 - ein Ergebnis, mit dem man leben konnte. 

Eine Woche später folgte eines der spektakulärsten Spiele der Königsklassen-Spielzeit. Der BVB legte gegenüber der zweiten Halbzeit des Hinspiels noch einmal eine Schippe drauf. 2:0, 2:2, 4:2 - ein hochverdienter Sieg und der Einzug ins Halbfinale.

Das Halbfinale: Abgezockt gegen Paris Saint-Germain

In der nächsten Runde wartete erneut PSG. Im Gegensatz zur Gruppenphase war der BVB in beiden Duellen gegen die Franzosen hellwach. Im Hinspiel überzeugten vor allem die Defensiv-Akteure um Nico Schlotterbeck und Julian Ryerson.

Der BVB lies kaum etwas zu, der heimische Signal Iduna Park präsentierte sich lautstark und leidenschaftlich und vorne sorgte Niclas Füllkrug noch in der ersten Halbzeit für den Endstand - 1:0 für den BVB und eine hervorragende Ausgangsposition für das Rückspiel in Paris

Hier legten die Borussen in ihrer Abgeklärtheit und Coolness noch einen drauf. In der Schlussphase hatte man zwar das "Glück des Tüchtigen" (PSG traf mehrfach das Aluminium) und doch war auch der zweite Erfolg im Semifinale am Ende verdient. Mats Hummels avancierte zum Matchwinner, als er kurz nach der Halbzeitpause zum 1:0 einköpfte und den BVB so ins Endspiel der Champions League hievte.

Niclas Füllkrug schießt den BVB in Richtung Wembley - IMAGO/Laci Perenyi

Das Finale: Ein guter Auftritt gegen ein königliches Real

Ein sensationeller Lauf, der Schwarz-Gelb bis ins Endspiel nach Wembley brachte. Doch im Finale war Real Madrid einfach den Tick zu abgezockt für die Borussia. Die Dominatoren des Wettbewerbs holten ihren sechsten Champions-League-Titel in den vergangenen zehn Jahren. Der BVB gab dennoch alles, war über weite Strecken sogar das bessere Team. Besonders im ersten Durchgang wäre ein Tor alles andere als unverdient gewesen. Doch es sollte nicht sein. Für Borussia Dortmund ist es aber so oder so keine Schande gegen diese außergewöhnliche Mannschaft um Toni Kroos zu verlieren. Dem von Trainer Edin Terzić trainierten Team gebührt höchster Respekt für ihre außergewöhnlichen Leistungen in der Champions-League-Saison 2023/24! 

Jadon Sancho und Co. spielen ein ganz starkes Finale gegen Real Madrid und verlieren unglücklich - Alex Pantling