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Jubel nach dem Frankfurter Treffer
Jubel nach dem Frankfurter Treffer - © IMAGO/osnapix / Marcus Hirnschal
Jubel nach dem Frankfurter Treffer - © IMAGO/osnapix / Marcus Hirnschal
bundesliga

Eintracht Frankfurt zwischen Lob, Fokus und gebremster Euphorie

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Mit dem 1:0-Erfolg über Werder Bremen ist Eintracht Frankfurt nun Bayern-Jäger Nummer eins. Davon will man bei den Hessen aber nicht viel wissen. Die Saison ist noch jung, die Aufgaben schwer, lautet das Motto.

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Toppmöller: "Wir müssen klar im Kopf bleiben"

Die Begegnung war schon sehr rasant, so wirkte der Tritt auf die Euphoriebremse fast schon ein wenig zu hart. Zumindest wollten die Verantwortlichen und Spieler von Eintracht Frankfurt den Fokus unmittelbar nach dem 1:0-Erfolg über SV Werder Bremen wieder ein wenig zurecht rücken. "Es ist schön, dass wir jetzt auf Platz zwei stehen, aber es ist echt noch früh und es ist noch nicht wirklich aussagekräftig", sagte beispielsweise Markus Krösche, Sportvorstand der Eintracht, wies aber auch darauf hin, wie stolz er auf den Erfolg und seine "Jungs" sei. "Nach dem Sieg ist die Euphorie im Umfeld natürlich groß, aber wir müssen klar im Kopf bleiben", mahnte auch Trainer Dino Toppmöller.

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Dabei hatte der Coach eigentlich viel Grund zur Freude. Und das nicht nur aufgrund seines Geburtstags. Vielmehr zeigte die Eintracht gegen Werder Bremen einmal mehr eine starke Leistung. Von Beginn an war Frankfurt die gefährlichere Mannschaft. Hugo Ekitiké und Omar Marmoush wirbelten die Bremer Defensive phasenweise beeindruckend durcheinander. Da aber auch Werder den Vorwärtsgang früh gefunden hatte, entwickelte sich ein ständiges Hin und Her. "In der ersten Halbzeit waren beide Mannschaft ziemlich wild. Es war ein bisschen wie Handball - ohne Mittelfeld, sehr viele fahrige Aktionen", sagte Krösche.

Rasantes Tempo, wenige Großchancen

Die ganz großen Chancen blieben trotz des hohen Tempos und der individuellen Qualität der Frankfurter Offensive lange Mangelware, obwohl es bis in die Box sehr oft sehr gut aussah. Es brauchte schon einen genialen Moment. Und den hatte Ekitiké. Nach einem Pass von Nathaniel Brown legte der Franzose den Ball mit dem Rücken zum Tor ab, machte somit den Weg frei für Mario Götze, der ausgerechnet in seinem 100. Spiel für die Eintracht Trainer Toppmöller den Geburtstag versüßte. "Ein Jubiläum ist schön, steht für mich aber nicht im Fokus" sagte der Torschütze. "Hugo Ekitiké hat den Ball gut abgelegt vor meinem Tor, somit hatte ich einen freien Schuss." Und den nutzte Götze aus elf Metern. 

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Auch nach dem Wechsel lebte das Spiel von dem hohen Tempo, das beide Mannschaften weiter gingen. Frankfurt hätte durch Marmoush erhöhen können, doch Michael Zetterer verhinderte. Auf der anderen Seite scheiterte unter anderem Mitchell Weiser am starken Frankfurter Keeper Kevin Trapp. Es blieb beim insgesamt verdienten 1:0. "Es war ein schweres Spiel, viel Kampf, nicht viele klare Torchancen. Aber es ist sehr wichtig, dass wir genau diese Spiele dann auch mit drei Punkten nach Hause fahren", erklärte Ansgar Knauff.

Götze: "Wir müssen realistisch sein"

Die drei Punkte waren für die Eintracht wichtig, aber nur ein Teil der erfreulichen Wahrheit. Der andere liest sich an der Tabelle ab. Denn durch den Erfolg ist Frankfurt auf den zweiten Platz geklettert und somit aktuell auf einem guten Weg Richtung Champions League. Diesen Wettbewerb "würde jeder mitnehmen", sagt Götze, betonte allerdings: "Wir müssen realistisch sein. Es ist noch früh in der Saison. Es kann alles schnell gehen". Damit traf er den Tenor der gesamten Mannschaft. So erklärte Knauff, dass eben noch nicht alles perfekt gelaufen sei. 

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Perfekt vielleicht nicht, aber schon ganz schön gut. Immerhin holte Frankfurt aus den vergangenen sieben Pflichtspielen sechs Siege, befindet sich in absoluter Topform und ist zudem auch noch Bayern-Jäger Nummer eins. "Wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen", sagte Götze, meinte das Spiel seiner Mannschaft, doch die Worte klangen auch ein wenig nach Warnung an den FC Bayern. "Auch diesmal war es ein Arbeitssieg und kein 4:0", so Götze weiter. Am Ende der Saison wird nach dem "Wie?" aber keiner mehr fragen. Und gerade die "schweren" Spiele müssen überhaupt erst einmal gewonnen werden. Der Tritt auf die Euphoriebremse ist natürlich verständlich. Denn er geschieht in dem Wissen, dass Frankfurt in dieser Form in dieser Saison Großes leisten kann. Wenn eben der Fokus stimmt.

Simon Bartsch