Khedira und Weinzierl schenken dem FC Augsburg ein weiteres Jahr Bundesliga
Der Jubel des FC Augsburg hätte nach dem 2:0 (0:0)-Sieg über den SV Werder Bremen am 33. Spieltag der Bundesliga nicht größer sein können. Tanzend lag sich die Mannschaft um Trainer Markus Weinzierl nach dem Schlusspfiff in den Armen. Das elfte Jahr Bundesliga steht den Schwaben bevor.
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Vor zwei Wochen war Markus Weinzierl zum FC Augsburg zurückgekommen. Nach Hause, wie es der Trainer bereits bei Amtsantritt nannte. Vier Mal bereits war es Weinzierl in der Vergangenheit gelungen, den Underdog in der Bundesliga zu halten, ehe er auf Schalke und beim VfB Stuttgart neue Herausforderungen suchte. Wenn also jemand weiß, wie er diese Aufgabe anzugehen hat, dann der 46 Jahre alte Fußballlehrer, der in der vergangenen Woche ein Spiel Anlauf brauchte, um die Mission Klassenerhalt am 33. Spieltag dann bereits frühzeitig erfolgreich zu beenden.
Die Zutaten seines Rezepts: Vertrauen und Willenskraft. "Ich spüre großes Vertrauen in meine Person und dieses Vertrauen habe ich in unsere Mannschaft", schrieb Weinzierl vor dem Spiel in einem Brief an die Fans. Das zeigte sich in der Aufstellung: Der Trainer schickte die gleiche Elf ins Rennen, die noch einen Spieltag zuvor gegen den VfB Stuttgart verloren hatte. Aber: "Wir sind viel gelaufen, haben immer wieder schnell umgeschaltet, hatten Zug zum Tor und haben uns zahlreiche gute Chancen herausgespielt. Ich bin daher optimistisch, dass die Mannschaft das gegen Bremen wieder machen wird und darüber hinaus auch die Chancen nutzt, um das Spiel zu gewinnen", hatte Weinzierl viel Gutes auf dem Platz gesehen.
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Und er sollte Recht behalten. Vor allem, weil seine Mannschaft unglaublichen Einsatz auf dem Platz zeigte gegen Werder Bremen. Bereits nach 13 Minuten flog Angreifer Ruben Vargas wegen einer Tätlichkeit vom Platz, der FCA war folglich in Unterzahl. "Ich hätte fast angefangen zu heulen", erklärte Florian Niederlechner am ARD-Hörfunk-Mikrofon. Doch Augsburg münzte diesen Rückschlag in überschüssige Energie um. "Da bist du in Unterzahl, aber wir fighten. Wenn man sieht, was wir da geleistet haben, dann muss ich echt den Hut ziehen vor der Mannschaft", sagte der Angreifer weiter.
"Ich freue mich über die drei Punkte und den Klassenerhalt, ich freue mich, wie die Jungs das umgesetzt haben. Was wir in Unterzahl gezeigt haben, war aller Ehren wert", lobte auch Weinzierl seine Schützlinge nach dem Erfolg. "Wir wussten ja, dass wir nächste Woche zu den Bayern müssen. Das war ein großes Endspiel für uns, und das erfolgreich zu gestalten, ist eine Riesenerleichterung", so der Trainer. Immerhin: In der zweiten Hälfte waren die Kräfteverhältnisse auf dem Platz wieder ausgeglichen. Nach einer Gelb-Roten Karte für Bremens Christian Groß waren auch die Gäste nur noch zu zehnt auf dem Platz.
Hauptfigur in diesem Abstiegskrimi war Rani Khedira. Nach vier Jahren Augsburg wechselt er im Sommer zu Union Berlin, doch zuvor brachte er sein Team noch auf Kurs Klassenerhalt. Ausgerechnet der 27 Jahre alte Mittelfeldspieler brachte seine Mannschaft nach knapp einer Stunde auf die Siegerstraße - ein schöneres Geschenk hätte Khedira dem FCA, dem er in seiner Karriere viel zu verdanken hat, nicht machen können. "Das freut mich für ihn und für die ganze Mannschaft", sagte Weinzierl nach dem Spiel, für den Khedira ebenfalls in den letzten beiden Partien ein wichtiger Akteur war. "Er war ein Fixpunkt in meiner Achse auf dem Platz. Er hat das Vertrauen zurückgegeben und es heute mit einem Treffer gekrönt."
Fix machte den Klassenerhalt am Ende Daniel Caligiuri, der kurz vor dem Schlusspfiff per Strafstoß das 2:0 erzielte. Danach brachen beim FCA alle Dämme. Auf Tränen der Verzweiflung zu Beginn der Partie folgten Freudentränen bei Weinzierl und Co., denn einen Spieltag vor Ende steht fest: Der FC Augsburg wird auch im elften Jahr in Folge in der Bundesliga spielen. Für eine Mannschaft wie den FCA ein riesiger Erfolg. "Sehr viel Last" falle von ihm ab, betonte Weinzierl nach der erfolgten Rettung. "Das ist ein absoluter Traum für uns", freut sich Manager Stefan Reuter. Und Augsburg freut sich mit den Beteiligten über eine weitere Saison in der Bundesliga.
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