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Lukas Kübler (li.) gegen Phillip Tietz im weißen Trikot
Lukas Kübler (li.) gegen Phillip Tietz im weißen Trikot - © THOMAS KIENZLE
Lukas Kübler (li.) gegen Phillip Tietz im weißen Trikot - © THOMAS KIENZLE
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Enorm fairer Trikottausch des FC Augsburg in Freiburg

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Der FC Augsburg erwies sich am Samstag als enorm fairer Gast: Weil Lukas Kübler vom SC Freiburg eine Farbenblindheit hat, tauschte der FCA sein grünes Auswärtstrikot gegen sein weißes Home-Jersey. Der SC hatte schon Rot als seine Trikotfarbe gewählt.

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"Es ist wirklich sehr schwer für mich mit Rot und Grün, außerdem kann ich sich ähnelnde Farben auch nur schwer auseinanderhalten. Es wird besonders schwer, wenn sich Dinge dazu auch noch schnell bewegen", erzählte Lukas Kübler der Süddeutsche Zeitung. Der 33-Jährige erklärte außerdem, dass er auch manchmal Probleme hat, Gelbe und Rote Karten zu unterscheiden. Auch wenn Mitspieler des Sport-Club Freiburg orange oder gelbe Leibchen im Training tragen, "verliert" er sie auf grünem Rasen manchmal aus dem Blick.

Es ist nicht das erste Mal, dass Gegner in anderen Trikots aufgelaufen sind, um Kübler zu helfen. Am 20. Spieltag der vergangenen Saison wechselte der SC in seine weißen Jerseys, als der VfB Stuttgart mit seinen grünen Auswärtstrikots angereist war. Auch am 26. Spieltag 2020/21, damals war ebenfalls der FC Augsburg der Gegner, wechselte der Sport-Club: Man lief in Gelb auf, als Augsburg in Grün anreiste.

"Es ist eine ganz einfache Entscheidung"

Als Christian Streich, die Trainerlegende des SC, im Februar 2024 über diesen Trikottausch sprach, nannte er es "eine ganz einfache Entscheidung. Wir wollen nicht, dass einer unserer Spieler einen Fehlpass zum Gegner spielt, der daraufhin ein Tor erzielt." Streich erzählte gar eine Anekdote aus seiner Zeit bei der U19 Freiburgs, als ein Spieler immer wieder Fehlpässe spielte – bis er irgendwann beschämt zugab, dass er sich mit der Unterscheidung der Farben schwer tue.

Streich schlug daraufhin vor, dass der SC Ausweichtrikots anschaffen solle, die weder Rot noch Grün sind. Damit sollten weitere Konflikte mit Rot-Grün-Blindheit umgangen werden. Streich gab zu, dass es in der Vergangenheit mehrere nervöse Spieler gegeben habe, wenn diese die Trikotfarben des Gegners erfuhren. Kübler ist der erste Bundesliga-Spieler, der öffentlich über seine Farbenblindheit gesprochen hat. Der Freiburger glaubt, dass es mehr Spieler mit denselben Ängsten gibt, diese aber Sorgen hätten, sich darüber zu äußern.

Der einzige Spieler, der ebenfalls über Probleme mit der Unterscheidung von Farben sprach, war Thomas Delaney, einst bei Borussia Dortmund, SV Werder Bremen und TSG Hoffenheim unter Vertrag. Schätzungsweise soll einer von zehn Männern in Europa eine bestimmte Farbenblindheit haben. Es gibt darunter auch eine verbreitete Gelb-Blau-Schwäche – eine Farbkombination, die es in der Bundesliga vor allem in den Derbys zwischen dem BVB und dem VfL Bochum 1848 gibt.

Lukas Kübler gegen die SGE - Getty Images