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Die Bayern hatten es gegen die massierte "Bollwerkself" schwer - © Daniel Kopatsch/Bundesliga
Die Bayern hatten es gegen die massierte "Bollwerkself" schwer - © Daniel Kopatsch/Bundesliga
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Mit kompakter Defensive zum Punkt: Bayer 04 Leverkusen trotzt dem FC Bayern München

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Spannung bis zum Schluss, Vollgas gebende Bayern und defensiv aufopferungsvolle Leverkusener: Das Gipfeltreffen zwischen der "Werkself" und dem FCB endete unentschieden – weil der Deutsche Meister sein Spiel anpasste und dem Rekordmeister einen Teil seiner neu erlangten Stärken nahm.

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Deutscher Meister gegen den Rekordchampion – in München, während des Oktoberfests: Dafür wurden Superlative erfunden! Das Gipfeltreffen zwischen dem FC Bayern München und Bayer 04 Leverkusen begann mit starken Gastgebern: Der FCB ließ das Rund gut laufen, die "Werkself" agierte abwartend, positionierte sich ungewohnt tief und überließ Bayern das Rund. So nahm die Mannschaft von Xabi Alonso den Hausherren zwar deren in dieser Saison äußerst gefährlichen Umschaltsituationen nach dem Gegenpressing, allerdings gab es so nur wenig bis kaum Entlastung für den Titelverteidiger.

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Die Partie fand in den ersten 45 Minuten fast nur in der Hälfte der Leverkusener statt, weil Bayer 04 aber die entscheidenden Zweikämpfe in Strafraumnähe gewann und durch cleveres Verschieben die Räume eng fürs Team von Trainer Vincent Kompany hielt. Große Chancen blieben deswegen weitestgehend aus. Wie aus dem Nichts fiel dann das 1:0 für die "Werkself": Robert Andrich mit einem 109-km/h-Distanzschuss im Anschluss an eine Ecke, die Aleksandar Pavlović mit einem unnötigen Fehlpass in Richtung Manuel Neuer verursacht hatte.

Zum Verzweifeln: Serge Gnabry nach seinem doppelten Lattenkracher - DFL/GettyImages/Sebastian Widmann

Pavlović bügelt seinen Fehler mit einem Traumtor aus

"Mit Ball war das nicht so recht unser Spiel", bekannte Torschütze Andrich. Hinten lief es laut dem Vorzeigekämpfer dafür aber umso besser: "Hier in München nicht viel zuzulassen – das muss man erst mal schaffen!" Neun Gegentore hatten sich die Leverkusener vor dem Duell in der Allianz Arena in vier Spielen eingefangen – wegen teils zu sorgloser Defensivarbeit. Über weite Teile des Wiesn-Gipfels waren die Rheinländer allerdings hellwach, hauptsächlich ließ man den FCB nur aus der Ferne zu Schüssen kommen.

Bis zum 0:1 hatten die Bayern sechs Abschlüsse abgegeben, keiner davon ging aber aufs Tor von Lukáš Hrádecký. Die Mannschaft des finnischen Kapitäns netzte hingegen mit dem ersten Schuss. Der FCB ließ sich nicht beirren und belohnte seine Bemühen umgehend: Pavlović packte den Hammer aus, schweißte das Rund aus 25 Metern mit rechts oben rechts ein – die nächste Rakete, die mit über 100 Kilometern pro Stunde ins Tor raste.

Leverkusens Spielweise erinnerte an die Anfangszeit unter Alonso

Auch im zweiten Durchgang brannten die Bayern ein Offensivfeuerwerk ab: Nach Zauber-Flanke von Harry Kane in der 49. Minute platzierte Serge Gnabry einen Volley mit links an den rechten Pfosten, um danach den Rebound mit rechts an die Querlatte zu donnern. Es spielten weiterhin nur die Bayern, Victor Boniface konnte vorne kaum einen der langen Bälle festmachen. Zudem standen die Hausherren Florian Wirtz bei Ballbesitz sofort auf den Füßen und ließen den Spielgestalter gar nicht zur Entfaltung kommen. "Wir waren heute das klar bessere Team, wir hätten die Partie gewinnen müssen", bekannte Kapitän Manuel Neuer nach dem Spiel.

Auch wenn nur wenig Entlastung gelang: Hinten stand der Meister sicher, ließ die spielbestimmenden Bayern kaum in die gefährlichen Räume vordringen. Kane gab beispielsweise keinen einzigen Torschuss ab – eine Premiere des Engländers in der Bundesliga. Leverkusen, eigentlich selbst ein enorm offensiv-starkes und offensiv-orientiertes Team hat sein Spiel – vorerst für die Partie in München – adaptiert: Nur mit absoluter Kompaktheit und konzentrierter Abwehrarbeit ist zurzeit dem Kompany-Club beizukommen.

Aleksandar Pavlović gelingt der sehenswerte wie verdiente Ausgleich - IMAGO/Heiko Becker

Die 90 Minuten von München erinnerten ein wenig an die Anfangszeit von Alonso bei der "Werkself": Zum Antritt im Rheinland machte er seine Elf hinten dicht – ein wenig zulasten der Offensivkraft. Aber: Aufbauend auf der Stabilisierung im Abwehrbereich gelang ein riesieger spielerischer Aufschwung – der letztendlich in diesem Sommer im Titel gipfelte.

"Wir wissen, dass es nicht reicht, wenn man jede Woche mehr als drei Tore  bekommt. Es ist sehr schwer, in der Allianz Arena gegen die Bayern zu spielen. Wir haben sehr gut in der Defensive gearbeitet. Wir wollten kompakt stehen, wenig zulassen", lobte Anführer Granit Xhaka seine Mitstreiter, der dieses 1:1 gerne mitnimmt: "Wenn uns vor dem Spiel jemand gesagt hätte, dass wir einen Punkt holen, hätten wir das sofort unterschrieben." Die defensive Herangehensweise Leverkusens wurde belohnt: Im Rennen um den Titel konnten die Bayern den Rheinländern durch die Punkteteilung nicht enteilen.