"The Big One" zwischen Werkself und FC Bayern: Das sind die Schlüsselspieler
Wenn Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen den FC Bayern München als größten Verfolger am 21. Spieltag zum Topspiel empfängt, stehen zahlreiche Stars auf dem Platz. Sie könnten in "The Big One" den Unterschied ausmachen!
Leverkusen: Xhaka und Hrádecký gehen voran
Im Schatten der furiosen Offensivabteilung von Bayer 04 Leverkusen hat sich Mittelfeldmann Granit Xhaka nach seinem Sommerwechsel vom Premier-League-Titelaspiranten FC Arsenal zur Werkself im Zentrum ohne Anlaufzeit als zentraler Führungsspieler etabliert – und trägt wesentlichen Anteil daran, dass B04 ebenfalls zu einem Titelaspiranten avanciert ist. Neben dem argentinischen Weltmeister Exequiel Palacios, der nach einer Muskelverletzung im Oberschenkel pünktlich zur Spitzenpartie zurückkehren könnte, und vor Abwehrchef Jonathan Tah geht der 31-Jährige voran. Bemerkenswert: ligaweit war keiner so oft am Ball wie er (2321 Mal, also 118 Mal je 90 Minuten).
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Die Kapitänsbinde trägt aber Lukáš Hrádecký, der mit 34 Jahren – von manchen bereits abgeschrieben – nochmal zur Topform aufläuft: 81 Prozent parierte Torschüsse bedeuten genauso einen Bundesliga-Bestwert wie neun Weiße Westen. Vor zwei Wochen bekam der Finne eine Pause und sein tschechischer Vertreter Matěj Kovář durfte im Duell gegen Gladbach ran und hielt ein weiteres Mal die Null. Gegen Darmstadt spielte sich Hrádecký dann wieder in Form fürs Spitzenspiel.
Außen nicht zu stoppen!
Als vermeintlicher Linksverteidiger zu diesem Spieljahr vom portugiesischen Meister Benfica Lissabon zu den Leverkusern gekommen, wirbelt Alejandro Grimaldo die Liga mit seinen Qualitäten im Angriff durcheinander. 16 Scorerpunkte sammelte der spanische Nationalspieler schon, darunter sieben Treffer. Noch vor Xhaka stand er zudem am meisten auf dem Feld.
Historisch starker Zweikampf um die Deutsche Meisterschaft
Da geht manchmal ein bisschen unter, dass Flügelpendant Jeremie Frimpong ebenfalls überragend abliefert: Mit bereits fünf Toren und sechs Assists zählt der niederländische Nationalspieler zu den Topscorern der Bundesliga. Der Leverkusener gehört mit einer Höchstgeschwindigkeit von 36 km/h außerdem nicht nur zu den schnellsten Akteuren der Bundesliga, sondern mit den meisten Sprints überhaupt auch zu den fleißigsten.
Star-Youngster im direkten Duell
Doch offensiv kommt es bei der Werkself vor allem auf einen an: Den 20-jährigen Florian Wirtz. Der Spielmacher ist Dreh- und Angelpunkt in Leverkusens Chancenkreation und mit fünf Toren und acht Torvorlagen einer der Topscorer der Mannschaft. Auch in schwierigen Begegnungen sorgt der Kreativspieler für die besonderen Momente und kann in diesem Topspiel den entscheidenden Unterschied ausmachen.
Taktik-Analyse: Wirtz vs. Musiala
Der FC Bayern München hat jedoch seinen eigenen Star-Youngster: Jamal Musiala. Auch aufgrund von Verletzungen stand der ebenfalls 20-Jährige in der laufenden Saison noch nicht allzu sehr im Mittelpunkt des Rekordmeisters, zeigte seinen Impact aber in der abgelaufenen Saison: Mit zwölf Toren und zehn Torvorlagen war Musiala einfach nicht zu stoppen. Auch nicht, als der FCB am 34. Spieltag dringend ein Tor gegen Köln brauchte, um dem BVB den Meistertitel zu klauen. Mit schierem Willen war es der damals jüngste Münchner aus der Startelf (der eingewechselte Mathys Tel war noch jünger), der die Verantwortung auf sich nahm und den erlösenden Treffer zum elften Meistertitel in Folge schoss.
Goretzka und Neuer führen die Münchner an
Wie Hrádecký und ebenfalls teilweise Xhaka zu Arsenal-Zeiten war Leon Goretzka einiger Kritik ausgesetzt gewesen, fiel zudem unmittelbar vor der Winterpause aus und fand sich anschließend erstmal auf der Bank wieder. Wie der DFB-Nationalmann darauf reagierte? Indem er beim FC Bayern in Abwesenheit von Joshua Kimmich, der nach einer Schulterverletzung wieder trainiert, im Mittelfeld souverän die Strippen zog und Shootingstar Aleksandar Pavlovic den Rücken freihielt.
Liveblog: Die Vorbereitung auf das Gipfeltreffen läuft auf Hochtouren
Nicht zu unterschätzen ist natürlich ebenfalls der Einfluss von Spielführer Manuel Neuer, der seit seinem Comeback im Oktober in jedem zweiten Ligaspiel die Null hielt – und sich mit Gewinnen sowieso auskennt - er ist der noch aktive Spieler mit den meisten Bundesliga-Siegen (gleichauf mit seinem Teamkollegen Thomas Müller).
Sané spielt groß auf – Kane thront über allem
Zwei Spieler standen beim Rekordmeister in der Liga in dieser Saison in jedem Duell in der Startelf: Leroy Sané, bester Vorarbeiter der Bundesliga, und Harry Kane, ligaweit bester Schütze. Mit schon acht Toren und elf Vorlagen zu Treffern startete Sané so stark in eine Spielzeit wie nie zuvor – sucht seine Bestverfassung derzeit jedoch etwas. Das Topspiel wäre ein mehr als geeigneter Anlass, diese erneut abzurufen.
Auf Kurs mit Lewandowskis 41-Tore-Rekord: Wie oft trifft Kane?
Bei Kane gestaltet es sich derweil so, dass Fans und Experten ihm lediglich eine solide Leistung zusprechen, falls er "nur" einmal einnetzt – "King Kane" zeigt seit seinem Sommertransfer von Tottenham Hotspur königliche Auftritte, die alles Bisherige übertrumpfen. 24 Tore in seinen ersten 20 Bundesliga-Einsätzen waren noch nie einem Akteur gelungen. Damit hat er auf Anhieb den Wert geschafft, den bisher nur Robert Lewandowski in seiner 41-Tore-Saison zu diesem Zeitpunkt aufzuweisen hatte. Und Kane trifft nicht nur wie am Fließband, sondern mit der höchsten Abschlusseffizienz der Liga (+6,3) auch weit über die ohnehin hohen Erwartungen an ihn hinaus.