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v.l.n.r.: Carsten Jancker, Samuel Kuffour; Schiedsrichter Pierluigi Collina und Oliver Kahn nach der unfassbaren Niederlage - © Alexander Hassenstein
v.l.n.r.: Carsten Jancker, Samuel Kuffour; Schiedsrichter Pierluigi Collina und Oliver Kahn nach der unfassbaren Niederlage - © Alexander Hassenstein
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"Mutter aller Niederlagen": ManUnited gegen den FC Bayern München 1999

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Die "Mutter aller Niederlagen" wird das Champions-League-Finale von 1999 oft genannt. Die Bayern führten bis in die Nachspielzeit, waren ihrem Traum vom Titel so nah wie nur irgend möglich - und müssen drei Minuten und zwei Gegentore später doch Manchester United beim Jubeln zusehen.

bundesliga.de blickt zurück auf eines der denkwürdigsten Spiele der Fußballgeschichte.

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Am 26. Mai 1999 trafen der FC Bayern München und Manchester United im Camp Nou in Barcelona aufeinander. Bayern München dominierte weite Teile des Spiels und ging bereits in der 6. Minute durch einen Freistoß von Mario Basler in Führung. Die Bayern hatten mehrere Chancen, das Spiel vorzeitig zu entscheiden, doch scheiterten sie immer wieder am Aluminium oder an Torhüter Peter Schmeichel.

Die reguläre Spielzeit näherte sich dem Ende, und es schien, als würden die Münchner ihren langersehnten Triumph in Europas höchster Spielklasse feiern. Doch in der Nachspielzeit folgte eine der spektakulärsten Wendungen der Fußballgeschichte: In der 91. Minute gelang Manchester United nach einem Eckball von David Beckham ein Treffer von Teddy Sheringham - der Ausgleich.

Mario Basler erklärte zum Jahrestag 2024 gegenüber Sport1, er habe zu keinem Zeitpunkt das Gefühl gehabt, "dass wir überhaupt ein Tor kriegen, weil wir die klar bessere Mannschaft waren". Zum Unglücksraben wurde Torsten Fink, der den Eckball klären wollte, aber unfreiwillig auf Ryan Giggs vorlegte, der zentral am Sechzehner wartete. Der verunglückte Schussversuch von Giggs fand Sheringham, der den Ball aus der Drehung zum Ausgleich ins Tor bugsierte. "Das war mehr oder weniger die Vorlage von Thorsten Fink", blickt Basler zurück. "Wenn der den Ball ein paar Meter weiter wegschießt, dann passiert in diesem Spiel gar nichts mehr."

Ole Gunnar Solskjaer erzielt das entscheidende Tor - via www.imago-images.de/www.imago-images.de

"Es konnte keiner verstehen"

Während die Bayern noch unter Schock standen, fiel nur wenige Sekunden später, in der 93. Minute, das nächste Tor: Wieder nach einer Ecke von Beckham erzielte Ole Gunnar Solskjær den Siegtreffer zum 2:1 für Manchester United.

Innerhalb von nur drei Minuten in der Nachspielzeit verloren die Bayern einen scheinbar sicheren Titel. Die Dramatik dieser Schlussphase machte das Finale unvergesslich und besiegelte Manchester Uniteds Triumph in einer Saison, in der sie das sogar das Triple gewannen. Für die Bayern war es "Die Mutter aller Niederlagen". 

Die Bezeichnung setze sich in den Jahren durch und wird auch 25 Jahre danach so genannt. Zuletzt zum 25. Jahrestag 2024 vom damaligen Kapitän Stefan Effenberg im Gespräch mit Sport1 und fügte an: "Ich glaube auch, dass sie zumindest dazugehört."

"Es konnte keiner verstehen, dass dieses Spiel so ausgegangen ist. Von daher war erstmal 15 Minuten Totenstille in der Kabine", blickte Basler zum Jahrestag auf seine damaligen Eindrücke zurück. Den Schmerz habe er inzwischen verdaut. "Im Nachhinein war es enttäuschend, aber vom Grunde her war es ein tolles Erlebnis. Es war ein tolles Spiel mit toller Atmosphäre. Es war wirklich alles toll - bis auf das Ergebnis."

Die Bayern vor dem Finale in Barcelona - Bongarts

Hitzfeld: "Das schlimmste, was passieren kann"

Ganz so positiv war Startrainer Ottmar Hitzfeld auch 20 Jahre nach der Last-Minute-Niederlage noch nicht. "Es war das Schlimmste, was passieren kann", sagte der 70-Jährige 2019. Der Daily Mail erklärte der Trainer zudem, wie er die wenigen Augenblicke zwischen dem ersten und zweiten Gegentor empfunden hat. "Die Fans im United-Block sind explodiert, als Sheringham ausgeglichen hat. Es war wie ein Orkan. Da habe ich bereits realisiert, dass es passieren und United noch ein zweites Tor machen könnte." Hitzfeld sollte recht behalten.

"Nach 90 Minuten hatten wir den Henkelpott in der Hand, dann haben wir ihn verloren", sagte Alexander Zickler rückblickend zu dem, was geschah. Stürmerkollege Carsten Jancker berichtete 2019 aber auch von einem positiven Ansatz. "In dieser Nacht kam der Spirit auf, dass wir es unbedingt noch mal schaffen wollten." Hitzfeld hiel tagsdrauf die längste Teamsitzung seiner Amtszeit.

Zwei Jahre später - am 23. Mai 2001 - hielten Hitzfeld, Effenberg und Co. in Mailand den Henkelpott dann doch in den Händen. Bayern München gewann im Elfmeterschießen gegen Valencia.