Helmut "Sonny" Sonneberg: Ein Vorbild für die Gesellschaft
Helmut "Sonny“ Sonneberg ist wohl einer der bekanntesten Fans von Eintracht Frankfurt. Der heute 90-Jährige überlebte den Holocaust in seiner Heimat Frankfurt und gilt als treuer Anhänger der Eintracht. Gemeinsam mit dem Museum von Eintracht Frankfurt erzählt "Sonny“ seine Geschichte und will an die schlimme Zeit erinnern.
Die Bundesliga beteiligte sich vom 22. bis 27. Januar an der internationalen Kampagne des Jüdischen Weltkongresses #WeRemember, die zur Aufklärung über den Holocaust beitrug. Helmut "Sonny“ Sonneberg war ein Überlebender dieses Massenmords an Juden in Deutschland. Der heute 90-Jährige wuchs in Frankfurt auf und wurde nach dem Krieg Mitglied von Eintracht Frankfurt. Der SGE ist er bis heute treu und erzählt auf Veranstaltungen im Eintracht-Museum von der damaligen Zeit.
"Ich habe durch meine Kindheit keine Freunde gehabt, da ich mit dem Judenstern nicht auf die Straße durfte“, erzählt "Sonny“. Am 14. Februar wird er mit seiner Mutter und fast 200 weiteren Juden aus Frankfurt nach Theresienstadt deportiert. Beide überlebten und kehrten nach Frankfurt zurück.
Ein Jahr nach Kriegsende findet "Sonny" endlich den Anschluss, spielt Fußball und wird Mitglied bei Eintracht Frankfurt. "Das war für mich wie eine Befreiung. Keiner hat gefragt, wo man herkomme oder was das für ein Name sei. Die haben in mir nur den ‚Sonny‘ gesehen, den Fußballer.“
Wie wichtig die Vermittlung und Erinnerung an die damalige Zeit ist, weiß der Direktor des Museums von Eintracht Frankfurt, Matthias Thoma: "Jüdische Vereinsmitglieder wurden damals zum Teil ausgeschlossen. Unsere Aufgabe ist es, das zu vermitteln, das zu verhindern.“ 2019 entschied sich "Sonny“ deshalb mit einer Eintracht-Delegation vor Ort in Theresienstadt seine Geschichte zu erzählen, damit diese schlimmen Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten. Das macht er heute noch immer im Museum der Eintracht. 2021 wurde die Einrichtung für dieses Engagement mit dem Julius Hirsch Preis vom DFB ausgezeichnet.
Als Dank für seinen Einsatz und seinen Mut, die Erlebnisse von früher zu teilen, erhielt Helmut "Sonny" Sonneberg die lebenslange Mitgliedschaft von Eintracht-Präsident Peter Fischer persönlich. "Die Eintracht ist für mich wie eine große Familie, meine zweite Familie, in der ich mich immer wohlgefühlt habe", schwärmt der 90-Jährige. Darüber freut sich "Sonny“ heute, die Erinnerungen von damals, wird er dennoch nie vergessen: "Ja, ich kann verzeihen, aber die Narbe, die bleibt.“
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