Marco Rose lässt Borussia Mönchengladbach aufblühen – Tabelle "ein wunderbares Bild"
Sportdirektor Max Eberl erlaubte den Spielern gönnerhaft "eine Cola", Abwehrspieler Tony Jantschke den Fans "fünf Bier" – nur Marco Rose blieb trotz der Tabellenführung von Borussia Mönchengladbach weitgehend nüchtern. "Wir haben 16 Punkte, sind Spitzenreiter in einer sehr engen Liga. Aber wir haben noch viel Arbeit vor uns", erklärte der neue Trainer der Fohlenelf nach dem Sprung auf Rang eins. Euphorie? Keine Spur!
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Dabei hätte Rose nach dem besten Saisonstart von Borussia Mönchengladbach seit 43 Jahren durchaus Grund zu markigen Worten gehabt. Schließlich wird die Handschrift des Leipzigers immer deutlicher, beim 5:1 gegen den FC Augsburg erstmals sogar über 90 Minuten. Rose wollte davon indes nichts hören. "Gleich streichen", sagte er auf die Frage, ob die Borussia bei "100 Prozent Rose" angekommen sei und betonte: "Das war kein Rose-Fußball." Ende der Durchsage.
Rose: "Jetzt kommen dicke Bretter"
Etwas euphorischer reagierte da schon Max Eberl. Er hob vor allem die 16 Zähler hervor – und die Arbeit des Trainers. "Wir haben etwas Neues begonnen. Die Mannschaft merkt, dass die Dinge, die Marco vorgibt, funktionieren, wenn man es mit Überzeugung macht", sagte Eberl. Auch die Werte bei "Aktivität, Sprints, intensiven Läufen und Zweikämpfen" hätten sich alle seit dem ersten Tag unter Rose verändert. "Und das sieht man eben", äußerte Eberl.
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Und die Tabellenführung? Die sei zwar "ein wunderbares Bild", gab er zu, dürfe "uns aber nicht die Blicke vernebeln." Schließlich kämen die großen Gegner erst nach der Länderspielpause – dann geht es für Gladbach in der Bundesliga und im DFB-Pokal zu Borussia Dortmund sowie in der Europa League zweimal gegen die AS Rom. "Jetzt kommen dicke Bretter. Mal abwarten", sagte auch Rose.
Herrmanns "Flackern in den Augen"
Zählen kann Rose dabei wieder auf Patrick Herrmann, der vor dem Anstoß für sein 300. Pflichtspiel im Fohlen-Dress geehrt worden war und prompt doppelt traf. "Vielleicht sollte ich öfter einen Strauß Blumen geschenkt bekommen", erklärte der Fanliebling, der nach Spielende von der Nordkurve auf den Zaun gebeten worden war, wo er mit einem Megafon die Jubelgesänge anstimmte. Ein "verdammt schöner Tag" sei das gewesen, so der Flügelflitzer.
Mit Herrmann und Plea: Die Top-Elf des 7. Spieltags des Fantasy Managers
Zumal Herrmann vor nicht einmal einem Jahr fast ausgemustert worden wäre und auch zu Saisonbeginn auf der Bank saß. Dann aber kam das Derby gegen den 1. FC Köln. "Da habe ich auf einmal ein Flackern in seinen Augen gesehen und gedacht: Ich glaube, der ist heiß", sagte Rose. Von nun an solle Herrmann einfach jedes Spiel wie ein Derby angehen, verriet Rose die Abmachung: "Das scheint ganz gut zu funktionieren. So kann es weitergehen."
Kramer: "Ich gucke mir jetzt die Tabelle häufiger an"
Das gilt auch für die Borussia. Zwei Wochen lang darf sie nun den Platz an der Sonne genießen, mindestens. "Ich bin echt schon lange hier, aber ich war noch nie Spitzenreiter. Ich gucke mir jetzt die Tabelle ein bisschen häufiger an", sagte Weltmeister Christoph Kramer, schob aber gleich hinterher: "Wir wissen auch, dass wir erst den 7. Spieltag haben." Euphorie? Keine Spur.
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