Mario Götze von Borussia Dortmund: Ganz nah an der Topform
Köln - Während sich rund um Borussia Dortmund alles um die Frage dreht, wann Kapitän Marco Reus wieder zurückkehrt, hat in seinem Schatten Mario Götze langsam wieder zu alter Form gefunden. Der Offensivspieler ist derzeit einer der Stärksten im Dress der Schwarz-Gelben.
Rückblick: Ende September hatte Borussia Dortmund nach dem 6. Spieltag erstmals die Tabellenführung vom FC Bayern München übernommen, doch die Berichterstattung war größtenteils nur von einem Thema bestimmt: Was ist eigentlich los mit Mario Götze? Ausgerechnet der Finaltorschütze der WM 2014 hatte an jener Erfolgswelle so gar keinen Anteil, pendelte wahlweise zwischen Bank und Tribüne und hatte in der Bundesliga noch nicht eine Sekunde auf dem Platz gestanden.
Götze bester BVB-Torschütze 2019
"Ich hatte es am Anfang nicht so leicht mit ihm", so Götze gegenüber der Westfälischen Rundschau über Trainer Lucien Favre. "Das hat eine gewisse Zeit gedauert. Aber ich musste mich natürlich auch auf ihn einlassen, auf seine Philosophie, darauf, was er gerne sehen möchte. Das ist ein Prozess."
Erst am 7. Spieltag erhielt Götze seinen ersten Joker-Einsatz, machte sich prompt mit einem Tor bemerkbar, auch wenn ihm in dieser Partie gegen den FC Augsburg (Endstand: 4:3) letztlich der dreifache Torschütze Paco Alcacer ein wenig die Show stahl. Dennoch: Sieht man einmal vom 10. Spieltag ab, den er mit einer Bronchitis verpasste, setzte Favre seither in jeder Partie auf Mario Götze.
Götze präsentiert sich sehr lauf- und zweikampfstark
So fungierte der 26-Jährige zunächst in neuer, alter Rolle im Sturmzentrum. Eine Position, die Götze bereits zu Zeiten beim FC Bayern und in der Nationalmannschaft zu genüge gespielt hatte. "Wenn man eine spielerische Neun haben möchte, dann ist es okay. Ich bin jetzt aber nicht der klassische Stürmer, der auf die langen Bälle wartet", erklärt der 1,76 große Spieler. Hier lief es zunächst auf eine Arbeitsteilung mit Paco Alcacer heraus. Dabei war es oft Götze, der den Gegner über weite Strecken müde lief, ehe der Spanier in der Schlussphase als Vollstrecker gebracht wurde.
Inzwischen scheint Götze in der Sturm-Hierarchie aber sogar die Nase vor Alcacer zu haben, der immerhin bei zwölf Saisontoren steht. Zu stark waren die Auftritte Götzes in jüngster Zeit, speziell nach der Winterpause. Bezeichnend etwa, dass er in sieben der letzten acht Spiele in der Startformation stand. Im neuen Kalenderjahr erzielte Götze außerdem drei Tore und gab eine Torvorlage. Kein Dortmunder hat in der Bundesliga 2019 öfter getroffen.
Götze füllt die Kapitänsrolle aus
Vor allem aber am vergangenen 23. Spieltag beim so wichtigen 3:2-Sieg gegen Bayer 04 Leverkusen zeigte Götze einmal mehr, dass er so nahe an seiner einstigen Top-Form ist, wie selten zuvor. Dabei ging er in Abwesenheit von Lukasz Piszczek und Marco Reus nicht nur als Kapitän voran, er ersetzte den allseits vermissten Reus auch exzellent auf dessen Position im offensiven Mittelfeld. Götze zog nicht nur die Fäden, er präsentierte sich mit nahezu zwölf gelaufenen Kilometern auch extrem laufstark, führte von allen Dortmundern die meisten Zweikämpfe (31) und markierte letztlich den entscheidenden Treffer zum Sieg.
So wichtig ist Marco Reus für den BVB
Die Mischung aus dem neuen Kämpfertyp Götze kombiniert mit dem hoch filigranen Fußballer, der er schon immer war, macht einen der derzeit stärksten Dortmunder für Favre unersetzlich.
Karol Herrmann
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