RB Leipzig gegen Eintracht Frankfurt: die Schlüsselduelle
Am Samstag kommt es zum spannenden Verfolgerduell zwischen RB Leipzig und Eintracht Frankfurt. Mit einem Sieg könnte die SGE an den Sachsen vorbeiziehen, doch das Team von Marco Rose ist in Top-Form und hat nur eines der letzten 20 Pflichtspiele verloren. Auf diese Schlüsselduelle wird es ankommen.
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Josko Gvardiol gegen Randal Kolo Muani
Wie stoppt man Randal Kolo Muani? Der Franzose war in 20 Bundesliga-Einsätzen an 20 Toren direkt beteiligt, traf zehnmal selbst (SGE-Topwert) und legte weitere zehn Treffer vor. Seine zehn Torvorlagen sind in der Bundesliga ebenso einsame Spitze wie seine 20 Scorerpunkte. Zudem hat der Stürmer von Eintracht Frankfurt einen tollen Lauf: Allein in den letzten acht Bundesliga-Spielen traf er siebenmal. Gegen die Hertha (19. Spieltag) schnürte er beim 3:0-Heimsieg seinen ersten Doppelpack im Eintracht-Trikot. Das Hinspiel gegen Leipzig wird Kolo Muani gut in Erinnerung haben: Er legte die ersten beiden Frankfurter Treffer vor, war an insgesamt fünf der 14 Frankfurter Torschüsse direkt beteiligt (Bestwert der Partie) und führte trotz relativ früher Auswechslung (74. Spielminute) die meisten Zweikämpfe aller Frankfurter.
Diesmal gilt es, den wuchtigen Stürmer zu stoppen, wodurch besonders Josko Gvardiol gefordert sein wird. Wenn er fit ist, setzt Rose auf ihn und Willi Orban in der Innenverteidigung von RB Leipzig. Der Linksfuß ist als Innenverteidiger am stärksten, er kann aber auch links spielen. Mit seinen 21 Jahren hat er den Habitus und die Ausstrahlung eines Routiniers, er legt eine tolle Entwicklung hin. Gvardiol ist im Zweikampf ein Gigant, bekommt immer noch mal einen Fuß dazwischen, wenn man damit gar nicht mehr rechnet. Der Kroate gewann in dieser Saison starke 64 Prozent seiner Zweikämpfe und war zudem im Schnitt 97-mal pro 90 Minuten am Ball – ist also auch im Aufbauspiel oft gefragt. Der Kroate bringt die für moderne Verteidiger so wichtige Grundschnelligkeit mit, was ihm im Duell mit Kolo Muani von Vorteil sein wird: Er erreichte in der Bundesliga eine Höchstgeschwindigkeit von 34,6 km/h (Kolo Muani 34,9 km/h).
Eintracht Frankfurt und Randal Kolo Muani zeigen sich wieder in Topform
Konrad Laimer gegen Mario Götze
Mario Götze ist der Dreh- und Angelpunkt der Frankfurter Offensive. Gegen Leipzig leitete er mit einem Torschuss das Abstaubertor von Tuta ein und spielte schon mehrfach den vorletzten Pass vor einem Tor. Der 30-Jährige ist sehr lauffreudig, spulte im Schnitt zwölf Kilometer pro 90 Minuten ab und das oft in hohem Tempo, auch wenn ihm die letzte Endgeschwindigkeit fehlt. Von allen Spielern der SGE hat er die größte Laufleistung vorzuweisen (238,1 Kilometer, ligaweit nur Ellyes Skhiri mehr). Seine 1961 intensiven Läufe sind sogar ligaweit die meisten! Er geht keinem Zweikampf aus dem Weg und wurde am zweithäufigsten gefoult (32 Mal, nur Kolo Muani öfter).
Konrad Laimers Aufgabe wird es sein, Götze permanent unter Druck zu setzen, damit der Kreativspieler nicht zur Entfaltung kommt. Laimers Kernkompetenz ist die Unbequemlichkeit im Spiel gegen den Ball, aber er hat sich auch fußballerisch weiterentwickelt und versteht es, seine Ballgewinne mit gekonnten Offensivaktionen zu veredeln. Vor allem seine Distanzschüsse sind gefährlich. Im Pokal-Achtelfinale gegen Hoffenheim war er Vorbereiter und Torschütze beim 3:1-Sieg, zuletzt in Wolfsburg erzielte er als Joker auch sein erstes Saisontor in der Bundesliga. Laimer bestreitet viele Zweikämpfe, hat aber nicht die beste Zweikampfbilanz. Das liegt daran, dass er seine Gegenspieler mit viel Tempo und Risiko attackiert und auch relativ viele Fouls begeht. In seinen zehn Saisoneinsätzen beging er 17 Fouls und sah viermal Gelb (ihm droht eine Sperre). Der Mittelfeld-Allrounder ist laufstark und schnell (Topspeed in der Bundesliga: 35,0 km/h), intensive Duelle mit Mario Götze sind also vorprogrammiert.
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Dominik Szoboszlai gegen Djibril Sow
Dominik Szoboszlai hat in dieser Saison den nächsten Schritt gemacht. Seit dem Amtsantritt von Marco Rose stand er in jedem Bundesliga-Spiel in der Startelf, meist auf dem rechten Flügel, zuletzt aber auch als Zehner. Mit acht Assists ist er Leipzigs bester Vorbereiter (nur Kolo Muani hat mehr, zehn). Der Ungar ist auch der mit Abstand fleißigste Vorbereiter seines Teams (41 Torschussvorlagen) und hat selbst schon vier Tore erzielt, drei davon nach der Winterpause (Doppelpack am 18. Spieltag gegen Stuttgart und Treffer in Wolfsburg am 21. Spieltag). Besonders gefährlich sind seine Standards, von denen in dieser Saison bereits vier zu Toren führten (zwei Ecken, zwei Freistöße).
Auf Seiten der Frankfurter dürfte Djibril Sow häufig auf den Ungarn treffen. Der Schweizer ist seit langem auf der linken Sechserposition gesetzt und lief am 17. Spieltag sogar erstmals als Kapitän der Hessen in der Bundesliga auf. Sow ist ein eleganter Techniker, sehr passsicher (Passquote von 88 Prozent) und laufstark (12,1 Kilometer im Schnitt pro 90 Minuten, SGE-Bestwert). Auch in der Offensive schaltet sich der Defensivmann gelegentlich mit ein und ist durchaus torgefährlich. In 110 Bundesliga-Spielen (eines davon im April 2017 für Mönchengladbach) erzielte Sow fünf Tore, zwei davon innerhalb kurzer Zeit Ende 2021 (dazwischen traf er noch einmal in der Europa League). In der laufenden Saison steht der Schweizer bereits bei zwei Treffern, was sein persönlicher Bundesliga-Rekord ist.
Christopher Nkunku gegen Evan Ndicka
Christopher Nkunku stand am 21. Spieltag in Wolfsburg erstmals im Kader und meldete sich mit einer Torvorlage zurück, nachdem er sich vor der WM im Training der französischen Nationalmannschaft verletzt hatte. Bis dahin war Nkunku der erfolgreichste Torschütze der Bundesliga-Saison (zwölf Treffer nach 15 Spieltagen), nun liegt er knapp hinter Bremens Niclas Füllkrug (13). Gegen Frankfurt hat Nkunku in acht Pflichtspielen noch nie getroffen, könnte aber gegen die Hessen zum entscheidenden Faktor werden. Viermal brachte der Franzose sein Team mit 1:0 in Führung - nur Bremens Füllkrug (sechsmal), Augsburgs Berisha und Freiburgs Gregoritsch (je fünfmal) gelang dies öfter. Der technisch versierte und schnelle Nkunku ist schwer vom Ball zu trennen, dribbelt gut und ist ballsicher. Der Offensivspieler ist auch aus der Distanz treffsicher und verwandelte in dieser Bundesliga-Saison zwei direkte Freistöße. Defensivspieler sind gegen Nkunku schnell überfordert, versuchen den Franzosen dann mit Körpereinsatz zu kontrollieren. Vor allem im Strafraum ist das keine gute Idee: Seit Sommer 2021 hat er fünf Elfmeter herausgeholt.
Christopher Nkunku ist zurück bei RB Leipzig
Dieser Aufgabe muss sich vor allem Evan Ndicka stellen: Der Landsmann von Nkunku hat einen Stammplatz in der Abwehr der SGE, stand in dieser Bundesliga-Saison in jedem Spiel in der Startelf (was bei der Eintracht sonst nur Götze geschafft hat). Der Linksfuß gewann in dieser Bundesliga-Saison 59 Prozent seiner Zweikämpfe - Eintracht-Bestwert. Ebenfalls Frankfurter Bestwert sind seine 89 Prozent angekommenen Pässe zum Mitspieler. Der 23-Jährige fing nach Schalkes Maya Yoshida ligaweit die zweitmeisten Pässe ab und verteidigt mutig und aggressiv. Ein wichtiger Faktor gegen Nkunku wird seine Schnelligkeit sein: 2021/22 erreichte er einen Topspeed von 34,5 km/h (2022/23: 33,4 km/h).
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