Turbulente Schlussphase: Der SC Paderborn 07 und der VfL Osnabrück trennen sich 2:2
Der SC Paderborn 07 und der VfL Osnabrück haben sich nach einer turbulenten Schlussphase 2:2 (1:1) getrennt. Kurz vor dem Ende schienen die Gäste dem Dreier nah, doch dann schlugen die Hausherren erneut zurück. Der VfL bewies gegen dominante Paderborner Moral. Durch das Unentschieden stehen die Ostwestfalen auf Rang neun, Osnabrück weiter auf Platz 16.
- Most Pressed Player: Jamilu Collins, 52 Mal unter Gegnerdruck
- Schnellster Spieler des Spiels: Chris Führich, 33,78 km/h
- xGoals-Werte der Teams: Paderborn 1,14 - Osnabrück 2,16
Christian Santos (15.) brachte die Gäste in Führung, Dennis Srbeny glich nur rund zehn Minuten später für die Hausherren aus (24.). Kurz vor dem Ende wurde es durch die Tore von Marc Heider (85.) und Kai Pröger (90.) turbulent.
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Beim SC Paderborn 07 musste Cheftrainer Steffen Baumgart im Vergleich zum 0:0 in Braunschweig einmal wechseln. Für Christopher Antwi-Adjei lief Maximilian Thalhammer auf. Zudem fehlten Uwe Hünemeier (Schlag auf den Knöchel), Marcel Correia, Chima Okoroji und Johannes Dörfler (5. Gelbe). Beim VfL Osnabrück waren es im Vergleich zum 0:3 gegen Düsseldorf sogar vier Wechsel, die Cheftrainer Markus Feldhoff vornahm. Lukas Gugganig, Ulrich Taffertshofer, Ken Reichel und Christian Santos starteten für Kevin Wolze, Ludovit Reis, Maurice Multhaup und Marc Heider.
Die erste dicke Chance war eine besonders sehenswerte: Ron Schallenberg schlug einen hohen Diagonalball links neben den Sechzehner, wo sich Sven Michels Direktabnahme aus der Luft technisch anspruchsvoll fast rechts oben ins Tor senkte. Philipp Kühn griff jedoch glänzend über und entschärfte so diesen Kunstschuss (7.). Osnabrück verteidigte im ersten Abschnitt zumeist mit elf Mann in der eigenen Hälfte, der SCP stand zwischenzeitlich bei 80 Prozent Ballbesitz. Oft versuchten es die Ostwestfalen über die Außenbahnen mit Flanken.
Mit ihrer ersten richtigen Torchance gingen überraschend die Gäste mit 1:0 in Führung! Reichels wunderbarer Diagonalball auf die rechte Offensivseite landete bei David Blacha. Der hatte genügend Zeit für eine präzise Flanke an den zweiten Pfosten, wo Sebastian Kerk zum Kopfball kam. SCP-Keeper Leopold Zingerle parierte zur Seite, Santos musste nur den Fuß hinhalten - 1:0 VfL! Im Nachgang bewies der Check durch den Video-Assistenten, dass keine Abseitsposition des Venezolaners vorlag (15.).
Rund zehn Minuten später glichen die Paderborner aber verdient aus: Maximilian Thalhammer wich auf die linken Außenbahn aus und konnte dort in aller Seelenruhe zur Flanke ansetzen. Diese fiel perfekt auf dem Kopf von Srbeny runter, der den Ball unten links ins Tor einnickte (24.). Die zweite VfL-Chance in Hälfte eins bekam Gugganig, der eine Ecke per Kopf aus kurzer Distanz über das Tor köpfte (29.). Aufseiten des SCP hielt Führich aus zentraler Position drauf, Kühn parierte den satten Linksschuss allerdings (37.).
Einen Wechsel gab es zur Pause: Feldhoff wechselte Jay-Roy Grot für den Torschützen Santos ein. Osnabrück begann den zweiten Abschnitt frech und mit höherem Pressingverhalten. Ähnlich wie in Halbzeit eins hatte aber SCP-Stürmer Michel die erste Großchance auf einen Treffer. Diesmal lieferte Julian Justvan den brillianten Assist mit einem Chipball hinter die letzte Kette, Michel lief alleine aufs Tor zu. Dabei zögerte er aber viel zu lange mit dem Abschluss, sodass ihn Timo Beermann im letzten Moment daran hinderte (52.).
In der 64. Spielminute war der Arbeitstag für Grot auch schon wieder beendet, nachdem ihn Aristote Nkaka mit einer Grätsche erwischte. Der Paderborner spielte zuerst den Ball, doch der Niederländer blieb verletzt liegen. Nach einer Behandlungspause ging Grot humpelnd vom Platz, Etienne Amenyido streifte das Gelbe Trikot über. Und die Pechsträhne riss bei den Gästen nicht ab: Auch der eingewechselte Ulrich Bapoh musste mit Oberschenkelproblemen runter. Für ihn kam Marc Heider aufs Feld. Ein Wechsel, der sich noch bezahlt machen sollte.
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Zunächst unterlief aber Frederic Ananou ein Patzer bei den Hausherren, als er zu Zingerle zurücklegen wollte. Den zu kurz gespielten Ball konnte beinahe Kerk an Zingerle vorbeispitzeln, jedoch blieb der SCP-Keeper wachsam (80.). Wenige Minuten später meldete sich Heider mit dem 2:1! Chadrac Akolo verlor im Zentrum den Ball, Amenyido verlagerte nach rechts zu Ajdini. Der brachte die scharfe Flanke an den zweiten Pfosten zu Kevin Wolze, der postwendend in die Mitte querlegte. Dort musste Heider nur noch einschieben (85.). Das reichte allerdings nicht für den so dringend benötigten Auswärtsdreier für den VfL, weil Kai Pröger in der 90. Spielminute erneut für den SCP zurückschlug. Eine Flanke von Svante Ingelsson konnte Pröger freistehend aus kurzer Distanz einschießen. Es blieb beim 2:2, das für beide Mannschaften nicht zufriedenstellend ist.