4. Spieltag im Fokus: Darüber spricht die Bundesliga
RB Leipzig erkämpft einen Punkt im Topspiel gegen Bayern München, Borussia Dortmund lässt Leverkusen keine Chance und Borussia Mönchengladbach schlägt im rheinischen Derby den 1. FC Köln – das sind die Themen des 4. Spieltags.
1) Bayern "sensationell gut", aber ohne Sieg
"Enttäuscht und verärgert" beschrieb Trainer Niko Kovac seine Gemütslage nach dem Spiel des FC Bayern München in Leipzig. Das war allerdings allein auf das Ergebnis beim Tabellenführer bezogen: Beim 1:1 versäumte es seine Mannschaft, sich für eines der besten Spiele unter Kovac mit drei Punkten zu belohnen. "Wir haben in der ersten Halbzeit sensationell gut gespielt, fantastisch, das war die beste Leistung bislang", lobte der Coach denn auch. Ein unglückliches Einsteigen von Lucas Hernandez gegen Poulsen bescherte den bis dahin offensiv neutralisierten Gastgebern in der Nachspielzeit der ersten Hälfte einen Elfmeter, Forsberg verwandelte zum Ausgleich. Ballbesitz-, Torschuss-, Zweikampf- und Eckenverhältnis sprachen jeweils klar für den Meister, so dass auch RB-Trainer Julian Nagelsmann nicht umhinkam, den Punktgewinn seines Teams als "etwas glücklich" einzuordnen.
Die Münchner indes blieben im nun 18. Bundesligaspiel in Folge ungeschlagen. Besonders positiv: Gegen die sattelfesten Leipziger, die aktuell (drei Gegentore) wie schon in der letzten Saison (29) die beste Abwehr der Liga stellen, erspielte sich der Rekordmeister eine Vielzahl klarer Torchancen. Der überragend haltende Gulacsi und zwei Mal Aluminium verhinderten den Bayern-Sieg – zuletzt in der letzten Spielsekunde, als der Ungar einen Kopfball von Niklas Süle aus kurzer Distanz noch an den Pfosten lenkte. Nach dem Spitzenspiel warten mit Köln, Paderborn, Augsburg, Hoffenheim und Union in den folgenden Spielen nun ausschließlich Teams aus der unteren Tabellenhälfte – fünf Spiele, in denen 15 Punkte drin sein sollten. Mit der Leistung aus Leipzig allemal.
Spielbericht: Remis zwischen RB Leipzig und FC Bayern München
Die Trainerstimmen zum 4. Spieltag
2) Leipzig verteidigt die Tabellenführung im Topspiel
RB Leipzig bleibt auch nach dem vierten Spieltag Tabellenführer der Bundesliga. In einer zwischenzeitlich ziemlich einseitigen Partie erkämpfte sich das Team von Julian Nagelsmann ein 1:1 gegen Bayern München und steht mit zehn Punkten auf Platz eins. Die Stabilität der letzten drei starken Siege der Sachsen vermisste der Trainer vor allem in der ersten Halbzeit, in der die Gastgeber klar unterlegen waren. Emil Forsbergs Elfmetertor kurz vor dem Seitenwechsel (45. + 3) nahmen die Leipziger aber gerne an.
Dass Leipzig die Wende im Topspiel gegen den Rekordmeister gelang, war auch Nagelsmann zu verdanken. Der Coach reagierte zur Pause mit taktischen und personellen Anpassungen im Mittelfeld, Leipzig lieferte plötzlich das erwartete Spiel auf Augenhöhe. "Am Ende ist das Ergebnis nicht mega unverdient", erklärte Nagelsmann. Scherzhaft ließ sich der Cheftrainer vielleicht auch deshalb nach dem Spiel zu einer gewagten Rechnung hinreißen: "Es sind noch 30 Spiele. Wenn wir die alle gewinnen, dann sind wir deutscher Meister." Mit den Leistungen der zweiten Halbzeit und der Tabellenführung im Rücken geht es für RB Leipzig am Dienstag in der Champions League gegen Benfica Lissabon - dieses Selbstvertrauen werden sie mit Sicherheit mitnehmen.
Die Tabelle nach dem 4. Spieltag
3) Reus und Alcacer schießen Dortmund zurück in die Erfolgsspur
Nach dem kleinen Ausrutscher gegen den 1. FC Union Berlin am 3. Spieltag (1:3) hat Borussia Dortmund im Duell gegen Bayer 04 Leverkusen am Samstagnachmittag ein dickes Ausrufezeichen gesetzt und die durchaus ambitionierte Werkself mit 4:0 nach Hause geschickt. Neben der Abteilung Attacke war es aber vor allem auch die zuletzt viel kritisierte Defensive um Abräumer Thomas Delaney und Innenverteidiger Mats Hummels (beide mit überragenden Zweikampfwerten) sowie dem neu formierten Außenverteidiger-Pärchen Achraf Hakimi (eine Vorlage) und Raphael Guerreiro (ein Tor), die den Schwarz-Gelben zu einer neuen Stabilität gegen die hoch gelobte Bayer-Angriffsreihe verhalf.
Die Lorbeeren indes heimsten einmal mehr die Akteure an vorderster Front ein: Doppelpacker Marco Reus, der zuletzt auch verbal eine Trotzreaktion gefordert hatte, feierte im 167. Bundesliga-Spiel mit dem BVB seinen 100. Sieg. "Nur mit Erfolgen kannst Du Dir Selbstvertrauen holen", betonte der Dortmunder Kapitän: "Das haben wir gegen Leverkusen geschafft", so Reus. Paco Alcacer schrieb gar Geschichte: Der Spanier hat in seinen ersten 30 Spielen für Dortmund nun so oft getroffen wie kein anderer Borusse (23 Mal). Vor allem 2019/20 steht er voll im Saft: In den bisherigen acht Pflichtspielen inklusive Nationalmannschaft traf er immer – insgesamt schon zehn Mal.
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Spielbericht: Borussia Dortmund schlägt Bayer Leverkusen 4:0
4) Gladbach holt den Derbysieg
Borussia Mönchengladbach ist Derbysieger! Die "Fohlenelf" entschied das prestigeträchtige Duell mit den rheinischen Rivalen vom 1. FC Köln am Samstag mit 1:0 für sich - und zeigte in der Domstadt eine starke Leistung. "Es war eine unglaubliche Atmosphäre", zeigte sich Borussia-Neuzugang Marcus Thuram, der viel Spielfreude an den Tag legte, beeindruckt von der Stimmung im Rhein-Energie-Stadion. "Es hat richtig Spaß gemacht, hier dabei zu sein." Für das Tor des Tages sorgte derweil Alassane Plea schon früh im Spiel: In der 14. Spielminute nutzte der Gladbacher einen Fehlpass der Kölner und schob zur Führung, die man bei der Borussia nicht mehr hergeben sollte, ein.
Für die "Fohlen"-Elf war der Derbyerfolg der zweite Sieg in dieser Spielzeit - mit sieben Punkten aus vier Spielen liegen die Gladbacher wieder voll auf Europapokal-Kurs. "Das Spiel war wieder ein Schritt nach vorne", resümierte Stefan Lainer dementsprechend nach der Partie. Auch Trainer Marco Rose war durchaus zufrieden mit der Leistung seiner Elf: "In der Summe war es ein verdienter Sieg, den wir unseren Fans gerne geschenkt haben." Die Gelegenheit, den eigenen Fans direkt das nächste Geschenk zu machen, kommt für die Gladbacher übrigens schon am nächsten Spieltag. Dann wird Fortuna Düsseldorf zum nächsten Nachbarschaftsduell zu Gast im Borussia Park sein.
Mönchengladbach siegt im Derby: "Es hat richtig Spaß gemacht"
Spielbericht: Borussia Mönchengladbach feiert Sieg im rheinischen Derby
5) Hamburger Stadtderby steht an
Während das rheinische Derby bereits gespielt ist, wartet in der 2. Bundesliga am Montagabend direkt das nächste: Der FC St. Pauli empfängt den Hamburger SV zum Stadtduell. Zum Abschluss des sechsten Spieltags in der 2. Bundesliga geht es also noch einmal richtig heiß her. Und vor allem die Gastgeber haben vor heimischem Publikum einiges gut zu machen, denn in der Vorsaison setzte es am Millerntor eine deftige 0:4-Klatsche. Im Hinspiel waren die Kiezkicker noch besser drauf und holten einen Punkte im Volksparkstadion.
Die Pleite im letzten Derby hindert beim FC St. Pauli aber niemand an Vorfreude auf die Neuauflage. „Von solchen Spielen hast du als Kind geträumt“, sagt Mats Möller Daehli. „Unsere Fans haben es verdient, dass wir alles geben.“ Alles geben will man derweil natürlich auch beim HSV, wie Rick van Drongelen erklärt: „Derbys sind immer Spiele, die elektrisieren. Für solche Spiele wird man Fußballer.“ Bei beiden Hamburger Clubs ist die Freude also groß - am Montagabend entscheidet sich, bei wem sie anhalten wird.
Mit breiter Brust ins Derby: Hamburger SV ist bereit für den FC St. Pauli
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