Wahnsinn in Stuttgart! Der VfB erkämpft sich in der Nachspielzeit ein 3:3 gegen Borussia Dortmund
Wahnsinn in der Mercedes-Benz Arena! Der VfB Stuttgart erkämpfte sich in aller letzter Sekunde ein 3:3 (0:2) gegen Borussia Dortmund. Auf die ersten beiden Treffer des BVB durch Sebastien Haller (26.) und Donyell Malen (33.) folgte in der 39. Minute der frühe Platzverweis (Gelb-Rot) für Konstantinos Mavropanos. Doch der VfB gab nicht auf, kam durch Tanguy Coulibaly (78.) und Josha Vagnoman (84.) wieder zurück. Giovanni Reynas vermeintlichen Siegtreffer (90.+3) konterte Silas mit dem Schlusspfiff (90.+8).
- Pass Effizienz: Borna Sosa (Stuttgart), +4,5
- Most Pressed Player: Wataru Endo (Stuttgart), 24 Mal unter Gegnerdruck
- Tor mit der geringsten Torwahrscheinlichkeit: 1:2 durch Tanguy Coulibaly (Stuttgart), 7 Prozent
- Schnellster Spieler des Spiels: Chris Führich (Stuttgart9; 34,2 km/h
- xGoals-Werte der Teams: Stuttgart 1,39 - Dortmund 2,03
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VfB Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß wurde kurzfristig zu einer Umstellung gezwungen, Hiroki Ito fiel am Spieltag mit einem Infekt aus. Dafür rückte Dan-Axel Zagadou in die Startelf. Der ehemalige Dortmunder sortierte sich zentral in der Dreierkette ein, Waldemar Anton schob auf die linke Seite.
Bei Borussia Dortmund gab es ebenfalls einen erzwungenen Wechsel: Niklas Süle verpasste die Partie mit Oberschenkelbeschwerden. Da auch Nico Schlotterbeck keine Option für das Spiel war, zog Edin Terzic Emre Can aus dem Mittelfeld zurück in die Viererkette und schickte dafür Salih Özcan auf den Platz. Der Rest blieb gleich.
Fantasy Heroes: Josha Vagnoman (21), Donyell Malen (13), Waldemar Anton & Sebastien Haller (beide 8)
Dortmunder Effizienz macht den Unterschied
Der VfB Stuttgart startete richtig gut ins Spiel - sowohl die ersten fünf Minuten als auch die Phase von der 15. bis zur 25. Minute gehörte den Gastgebern. Doch genau in diese Phase hinein erzielte der BVB seinen ersten Treffer! Bei einem schnellen Angriff zog Donyell Malen rechts an die Grundlinie und flankte an den Fünfmeterraum, wo sich Sebastien Haller gedankenschnell bewies und den Ball über die Unterkante der Latte im Tor versenkte (26.).
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Im direkten Gegenzug hätte der VfB ausgleichen können, doch Serhou Guirassy scheiterte nach Vorlage von Chris Führich im Eins-gegen-Eins an BVB-Keeper Gregor Kobel (31.). Dafür rächte sich Dortmund mit dem Doppelschlag - Malen nahm nach einer Ecke den zweiten Ball auf, tankte sich am Sechzehner durch und schloss rechts unten ins Netz ab - 0:2 (33.).
Fünf Zeigerumdrehungen später folgten zwei Aufreger-Szenen: Erst drang Enzo Millot links in den Strafraum ein, kam zu Fall, bekam aber auch nach Videocheck keinen Elfmeter (38.), eine Minute später griff dann Konstantinos Mavropanos im BVB-Konter zum zweiten Mal zum taktischen Foul und flog folgerichtig mit der Ampelkarte vom Feld (39.).
Stuttgart dreht auf
Doch obwohl auf der Anzeigentafel nur der BVB stand, kämpfte Stuttgart lange und erzielte eigentlich früh den Anschlusstreffer. Millot steckte rechts für Guirassy in die Spitze durch, der diesmal cool blieb und Kobel überlupfte - doch der Videoschiedsrichter nahm das Tor zurück, weil der Torschütze vorher hauchzart im Abseits stand (52.).
Gerade wirkte es eigentlich so, als hätte Borussia Dortmund alles unter Kontrolle gebracht, da brachte Hoeneß seinen Dortmund-Experten: Tanguy Coulibaly (74.). Der neue Mann wurde per Diagonalpass in die Tiefe geschickt, dribbelte am Strafraumeck zur Mitte und schoss mit dem schwachen rechten Fuß - Can fälschte die Kugel ab und sie schlug im kurzen Toreck ein - 1:2 (78.).
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Die Ergebniskorrektur reicht den Schwaben nicht. In der 84. Minute war es wieder Coulibaly, der links durchbrach und per geblockter Flanke eine Ecke herausholte. In der 81. Minute setzte Josha Vagnoman bereits eine Borna-Sosa-Eckenflanke per Kopf übers Netz. Diesmal bleib er cool. Denn die Flanke fiel im Zentrum plötzlich dem Nationalspieler vor die Füße, der aus der Drehung draufhielt und rechts oben einnetzte. 2:2, der Ausgleich!
Wahnsinn in der Nachspielzeit
Zwischen den beiden Vagnoman-Chancen hatte Terzic aber selbst einen Joker gezogen: Giovanni Reyna. Und dieser Wechsel wirkte in der Nachspielzeit wie der große Geniestreich. Denn als der ebenfalls eingewechselte Jamie Bynoe-Gittens mit seinem Schuss an einem Verteidiger hängenblieb, brachte Reyna den Nachschuss auf den Kasten und versenkte ihn zur erneuten Führung im Netz (90.+3).
Doch das Spiel war längst nicht vorbei - der VfB lief weiter an. Anton schickte Vagnoman rechts in die Tiefe, der flankte ins Zentrum - dort kam Joker Silas Katompa Mvumpa an den Ball und zog ab. Der Ball schlug rechts unten im Netz ein (90.+7)! 3:3 in aller letzter Sekunde - die angezeigte Nachspielzeit war schon abgelaufen! Dann war Schluss - absolut verdient erkämpfte sich der VfB Stuttgart einen Punkt in Unterzahl gegen Borussia Dortmund.
Spieler des Spiels: Josha Vagnoman
Josha Vagnoman war an sechs Torschüssen direkt beteiligt (Höchstwert der Partie), traf im zweiten Bundesliga-Spiel in Folge (zum zwischenzeitlichen 2:2) und lieferte Sekunden vor Schluss seine erste Torvorlage in der Bundesliga (zum 3:3). Vagnoman zog zudem die meisten Sprints aller Stuttgarter an (29).