Nichts für schwache Nerven: Die 2. Bundesliga ist eng wie nie
Wäre am kommenden Wochenende schon Saisonfinale in der 2. Bundesliga, dürften sich gleich neun Teams noch Hoffnungen auf den Aufstieg machen. Noch nie seit Einführung der Drei-Punkte-Regel lag das Feld nach 15 Spieltagen noch so dicht beisammen. Bahnt sich gerade die spannendste Zweitligasaison der Historie an? bundesliga.de schaut auf die Fakten.
Der FC Schalke 04 beendet ausgerechnet bei Spitzenreiter SC Paderborn 07 seine Negativserie, die SV Elversberg feiert bei Aufstiegsaspirant Fortuna Düsseldorf und der Aufsteiger aus Ulm erkämpft sich einen Punkt in der Hauptstadt - das sind nur einige von zahlreichen Beispielen aus den letzten Wochen, in denen die 2. Bundesliga die Binsenweisheit "Im Fußball kann jeder jeden schlagen" auf die Spitze treibt. Das Resultat ist eine Tabelle, die es jetzt schon nahelegt, sich auf ein nervenaufreibendes Frühjahr einzustellen.
Schalke vs. Fortuna im Duell der "Aufersteher"
Premieren, wohin man schaut
Zwischen Platz 1 und 6 liegen nach 15 Spieltagen gerade einmal zwei Punkte - so wenige wie nie zuvor im Dreipunkte-Zeitalter (seit 1995/96). Zum Vergleich: In der Vorsaison waren es zum selben Zeitpunkt sieben Zähler. Aber auch unterhalb des oberen Tabellendrittels geht das Hauen und Stechen weiter. Drei Punkte zwischen Rang 1 und 8 - Rekord! Vier Punkte zwischen Spitzenreiter Paderborn und dem neuntplatzierten KSC? Natürlich ebenfalls eine neue Bestmarke. Der zuvor geringste Rückstand vom Schlusslicht der oberen Tabellenhälfte zum Platz an der Sonne betrug sechs Zähler.
Das Feld der 2. Bundesliga ist 2024/25 insgesamt extrem ausgewogen. 41 der 135 Spiele endeten remis. Das entspricht einem Anteil von 30 Prozent. So hoch war er in der 2. Bundesliga zuletzt in der Saison 2019/20 (33 Prozent nach 15 Spieltagen bzw. 32 Prozent am Saisonende). Das heißt auch: Kein Team kann dem Feld wirklich enteilen. Paderborn ist mit 27 Punkten der punktschwächste Tabellenführer in der 2. Bundesliga seit Einführung der Drei-Punkte-Regel. Andererseits hatte im Drei-Punkte Zeitalter kein Neunter mehr Punkte als aktuell der KSC (23 - wie auch Paderborn 2005/06).
Ständige Wechsel auf den Aufstiegsplätzen
Die Zweitligatabelle im Zeitraffer gleicht deshalb bislang einer wilden Achterbahnfahrt. Schon über die Hälfte der aktuellen Teams (zehn von 18) fanden sich im Laufe der Saison auf einem der ersten drei Plätze wieder. Stammgast in den Top-3 war bislang Fortuna Düsseldorf (elf von 15 Spieltagen), die Rheinländer stehen derzeit nur auf Rang 5. Durch das 5:0 gegen Braunschweig ist der begehrte zweite Platz aber wieder nur einen Zähler entfernt. Zwei Pünktchen sind es auf die Spitze.
Genau anders lief die Saison beim 1. FC Köln, der als einziges Team der oberen Tabellenhälfte noch nie einen Spieltag als Mitglied des Spitzentrios beendete. Die "Geißböcke" sind aber dicht dran und könnten es demnächst so machen wie der 1. FC Kaiserslautern, der nach dem Sieg beim KSC erstmals in dieser Spielzeit auf einem direkten Aufstiegsplatz auftaucht. Die "Roten Teufel" sind auch ein gutes Beispiel dafür, wie schnell sich die Dinge ändern können. Nach dem 8. Spieltag waren die Spitzenplätze auf Rang 12 noch ein gutes Stück entfernt. Der Aufstieg des FCK ist auch ein gutes Beispiel an alle ambitionierten Clubs der unteren Tabellenhälfte. Mit einer guten Serie geht es schnell wieder nach oben. Und nie war der Satz so wahr wie in dieser Zweitligasaison.