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Steffen Baumgart dreht beim FC an den richtigen Stellschrauben - © Alexander Scheuber/Bundesliga/Bundesliga Collection via Getty Images
Steffen Baumgart dreht beim FC an den richtigen Stellschrauben - © Alexander Scheuber/Bundesliga/Bundesliga Collection via Getty Images
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Sensationell auf dem 6. Platz: Fünf Gründe für den Aufschwung des 1. FC Köln

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Nachdem in den vergangenen Tagen beim 1. FC Köln vor allem Trainer Steffen Baumgart und sein virales Video im Fokus standen, wollen wir hier den Blick aufs Sportliche richten: Denn die Geißböcke sind so gut wie seit 20 Jahren nicht mehr!

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Seit Samstagabend ist der extreme Homeoffice-Einsatz von Steffen Baumgart DAS Gesprächsthema Nummer eins rund um den 1. FC Köln, selbst internationale Medien wie CNN berichteten über die emotionale Vorstellung des Trainers. Eine zweite Folge wird es vorerst nicht geben. Am Freitagabend beim Spiel in Leipzig wird Baumgart, der sich aus der Isolation freitesten konnte, wieder leidenschaftlich an der Seitenlinie agieren.

Zeit also, die sensationelle sportliche Entwicklung zu beleuchten. Vergangene Saison sind die "Geißböcke" dem Abstieg gerade noch so von der Schippe gesprungen, nun haben sie sogar die internationalen Plätze voll im Visier. Doch was sind die Gründe für den extremen Wandel bei den Rheinländern?

1) So gut wie lange nicht mehr

Vergleicht man die aktuelle Saison mit letzten, ist es ein Unterschied wie Tag und Nacht. In der letzten Bundesliga-Saison feierte der 1. FC Köln nur acht Siege, holte lediglich 33 Punkte und erzielte nur 34 Tore. In der Relegation retteten sich die "Geißböcke" gegen Holstein Kiel und durften aufatmen.

Seitdem Steffen Baumgart den FC im Sommer übernommen hat, spielt die Mannschaft wie ausgewechselt. Die Marke an Siegen aus der vergangenen Saison hat die Baumgart-Elf mit dem jüngsten 1:0 gegen den SC Freiburg bereits eingestellt, die Anzahl an Toren und Punkten wird wohl alsbald übertroffen: Aktuell haben die Domstädter 32 Punkte und 33 Tore. So viele Treffer nach 21 Spieltagen hatten die Kölner zuletzt vor 21 Jahren auf dem Konto (2000/01 waren es 39).

Gegen RB Leipzig will Köln den direkten Verfolger abschütteln und die jüngste Bilanz gegen die Sachsen sieht nicht schlecht aus: Der FC ist nämlich seit drei Spielen gegen Leipzig ungeschlagen (ein Sieg, zwei Remis). "Wir wollen den Abstand auf die Abstiegsplätze mit jedem Sieg vergrößern und peilen die 40er-Marke an. Dann können wir weitersehen. Gegen Leipzig hoffen wir erstmal auf die nächsten drei Punkte", sagte Salih Özcan in einer Medienrunde vom dem 22. Spieltag.

2) Spielerisch weiterentwickelt

Steffen Baumgart scheint an den richtigen Stellschrauben zu drehen und erkennt das Potenzial jedes Spielers. Das zweigt die spielerische Entwicklung, denn Köln erzielte 2021/22 bereits 28 Tore aus dem laufenden Spiel heraus, das sind jetzt schon mehr als in der kompletten vergangenen Spielzeit (23). "Wir haben klare Abläufe, die wir in den vergangenen Monaten verinnerlicht haben", weiß auch Co-Trainer Andre Pawlak, der gegen den SC Freiburg Cheftrainer Baumgart vertrat. Diese gute und zielstrebige Arbeit scheint sich jetzt auszuzahlen.

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3) Ballbesitz wird gefordert

Besonders in der Offensive wurde einiges unter Baumgart verändert, denn die Mannschaft spielt vor allem auf Ballbesitz: 54 Prozent Ballbesitz werden nur von Bayern, Dortmund und Leipzig übertroffen - 2020/21 waren es nur 47 Prozent. Dazu kommt der extreme Drang nach vorne: Der FC hatte in dieser Bundesliga-Saison bereits 40 Großchancen, also im Schnitt fast zwei pro Spiel (nur Bayern, Leipzig und Dortmund mehr), das sind schon jetzt mehr als in der ganzen vergangenen Spielzeit (31).

4) Flanken, Flanken, Flanken

Der 1. FC Köln greift unter Steffen Baumgart mit Vehemenz über die Außenpositionen an, die Rheinländer schlugen die meisten Flanken aus dem Spiel ligaweit (317) und erzielten im Anschluss auch die meisten Tore aller Teams (14). Dabei stehen besonders Florian Kainz (65 Flanken aus dem Spiel) und Benno Schmitz (56 Flanken aus dem Spiel) im Fokus, die beide Flügel dementsprechend beackern. Vor allem Außenverteidiger Schmitz blüht unter Baumgart richtig auf und ist auf außen so wichtig wie lange nicht mehr. Der 27-Jährige feierte gegen Freiburg sein 50. Bundesliga-Spiel für den FC und wird in diesem System noch viele weitere Partien gefragt sein.

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5) Modeste als Torgarant

Anthony Modeste ist derzeit so gut wie schon lange nicht mehr. Der Stürmer hat bereits 14 Tore auf seinem Konto und traf schon sechs Mal in dieser Bundesliga-Saison zum 1:0 - das ist gleichauf mit Lewandowski Ligaspitze. Besonders die vielen Flanken sind wie gemacht für den kopfballstarken Franzosen: Er erzielte neun der zwölf Kölner Kopfballtore dieser Bundesliga-Spielzeit – kein anderes Team kam so oft per Kopf zum Abschluss (80 Mal) und traf so oft per Kopf wie der FC. Der Bundesliga-Rekord seit Beginn der Datenerfassung 1992 steht bei elf Kopfballtoren (Sergej Barbarez 2000/01 und Jan Koller 2004/05).

Gegen Leipzig kann der FC - ohne den erkrankten Modeste - den Abstand auf die Verfolger vergrößern und im Rennen um die europäischen Plätze voll mitmischen. Der Fokus der Mannschaft liegt aber erst mal bei etwas anderem: "Das Wichtigste ist, dass wir so schnell wie möglich den Klassenerhalt schaffen. Wir haben noch viel vor und wollen in der Bundesliga bleiben. Danach gucken wir, was noch geht", sagte Modeste.